Am 5. September ist landesweiter Warntag.

Düsseldorf/Kreis Herford. Am kommenden Donnerstag (5. September) heulen um 10 Uhr an vielen Stellen in Nordrhein-Westfalen die Sirenen. Zugleich sollen alle weiteren Warnmittel erprobt werden. Das Innenministerium hat zu dem landesweiten Warntag aufgerufen, der zum zweiten Mal stattfindet. Ziel ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren und auf die Verhaltensregeln im Katastrophenfall hinzuweisen. „Ich halte es für wichtig, dass die Menschen wieder die Bedeutung der Sirenensignale kennen“, meint Kreisbrandmeister Bernd Kröger.

Im Kreis Herford ist der Aufbau des flächendeckenden Sirenennetzes noch nicht abgeschlossen. An einigen Stellen müssen die „Heuler“ noch installiert werden. Anderswo fehlt bislang die notwendige Programmierung der Geräte oder die Anbindung an die Leitstelle, damit diese unter anderem den auf- und abschwellenden Heulton als Warnung vor Gefahren erzeugen können. Die Umrüstung laufe, sagt der Kreisbrandmeister. „Nach derzeitigem Stand werden sich die Städte Bünde und Herford sowie die Gemeinde Kirchlengern an dem landesweiten Warntag beteiligen.“ In der Elsestadt sollen die Sirenen Hunnebrock (Gerätehaus),  Umspannwerk (Wirtsheide) und eine mobile Kugel-Sirene auf dem Rathausvorplatz aufheulen. Die Hansestadt hat folgende Sirenenstandorte einsatzbereit gemeldet: Grundschule Altensenne, Grundschule Oberingstraße und Technisches Rathaus (Auf der Freiheit). Und in Kirchlengern ist am Donnerstag an folgenden Stellen ein Probealarm geplant: Südlengern (Feuerwehrgerätehaus), Rathaus, Mitte (Feuerwehrgerätehaus) und Stift Quernheim (Kriegerdenkmal).

 


Sirenen sind das einzige Mittel, um schnell, zuverlässig und großflächig die Bevölkerung zu warnen.

(Foto: Thomas Schulze, Wikipedia)

 

Der Kreis Herford hat zusätzlich eine Warneinheit aufgestellt, um die Bevölkerung bei

einem größeren Schadensfall per Lautsprecherdurchsagen zu informieren und auf

Verhaltensregeln hinzuweisen. (Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)

 

„Achtung, Achtung, hier spricht die Feuerwehr!“

 

Bernd Kröger unterstreicht die Bedeutung der Sirenen: „Sie sind besonders effektiv, um die Bevölkerung schnell, zuverlässig und großflächig zu warnen. Die an einigen Stellen noch aus der Zeit des „Kalten Kriegs“ vorhandene Einheitsmotorsirene E 57 heult mit einer Lautstärke von 101 Dezibel. Das entspricht dem Schallpegel in einer Disco. Ihr Ton ist in ländlichen Gebieten noch in einer Entfernung von 600 Metern deutlich zu hören. Moderne, elektronische Warnsirenen erreichen sogar eine Lautstärke von 120 Dezibel.

Zur Warnung der Bevölkerung bei einem örtlich begrenzten Schadensfall, einer Großeinsatzlage oder gar einer Katastrophe hat der Kreis Herford zusätzlich eine mobile Warneinheit aufgestellt. „Ziel ist es, die Bürger über ein Schadensereignis zu informieren oder vor dessen Folgen zu warnen“, erläutert der Kreisbrandmeister. Das Konzept sieht zwei Stufen vor. Unter dem Stichwort „Warnen 1“ rücken vier bis fünf Warnfahrzeuge der Feuerwehr aus, die unter Führung des Einsatzleitwagens aus Enger oder Kirchlengern stehen. Löst die Leitstelle unter dem Stichwort „Warnen 2“ Alarm aus, sind sogar neun bis zehn Warnfahrzeuge vorgesehen. Die Feuerwehrleute verbreiten dabei per Kugellautsprecher vorgefertigte Warntexte: „Achtung, Achtung, hier spricht die Feuerwehr! Aufgrund eines Brandes kommt es zu Rauchentwicklung und Geruchsbelästigung. Schließen Sie Fenster und Türen. Schalten Sie Lüftungs- und Klimaanlagen ab. Bleiben Sie in Ihrer Wohnung. Achten Sie auf weitere Durchsagen und informieren Sie auch Ihre Nachbarn!“, so lautet beispielsweise die Durchsage zur Bevölkerungswarnung bei einem Großbrand. Weitere Ansagetexte sind für den Fall eines Schadstoff- oder Gasaustritts, bei einem Hochwasser, Kampfmittelfund, Stromausfall, einer Störung des Telefonnetzes oder einer Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität vorgesehen. „Seine Feuertaufe hat das System bereits beim Brand eines Lastwagens auf der A 30 Anfang August bestanden“, so Kröger. Damals hatten sich Rußpartikel großflächig in den Gärten der Anwohner verteilt. Die Warneinheit der Feuerwehr rückte aus, um die Bevölkerung mit  Durchsagen auf die Gefahr hinzuweisen: „Bitte berühren Sie die Rußablagerungen nicht mit den bloßen Händen!“

 

„Zusammen warnen“

Schwerpunkt des diesjährigen landesweiten Warntags ist das Thema „Zusammen warnen“. In einem Flyer werden die Funktionen der einheitlichen Leitstelle, die für  Brandschutz, Hilfeleistung, Katastrophenschutz und Rettungsdienst zuständig ist, sowie die Aufgaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und des Westdeutschen Rundfunks (WDR) als Warnpartner dargestellt. Das NRW-Innenministerium versendet am Donnertag außerdem landesweit eine Probewarnmeldung mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App – kurz „NINA“ genannt. Auslastungsprobleme, die sich im letzten Jahr gezeigt hatten, seien zwischenzeitlich vom Bund als Betreiber der App behoben worden, heißt es aus Düsseldorf.

Für das kommende Jahr ist ein bundesweiter Warntag geplant, der am 10. September stattfinden soll.

 

                                                                                                                                                    -Vo-