Flutmedaille bGedenkminute für die Opfer der Flutkatastrophe

Kreis Herford. Extremer Dauerregen führte im Juli vergangenen Jahres zur verheerendsten Naturkatastrophe seit dem 2. Weltkrieg. Besonders schlimm war die Lage im Südwesten der Republik. Tausende Helfer kämpften gegen das Flutchaos. Darunter 174 Feuerwehrleute aus dem Kreis Herford, die sich an den Aufräumarbeiten im Märkischen Kreis beteiligt hatten. Sie wurden am Montag im Kreishaus für ihren vorbildlichen Einsatz geehrt. Kreisdirektor Markus Altenhöner verlieh ihnen die Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Bürgermeister aus dem Kreis Herford leisteten dabei Unterstützung.


„Sie sind Alltagshelden, sagte der Kreisdirektor. Für Ihren Einsatz mein tiefer Dank und große Anerkennung.“ Während einer Schweigeminute gedachten die Feuerwehrleute, die im Foyer des Kreishauses zusammengekommen waren, den Opfern der Katastrophe. Mehr als 180 Menschen starben in den Fluten. Unter den Toten befanden sich auch fünf Einsatzkräfte der Feuerwehr, darunter eine erst 19-jährige Feuerwehrfrau aus der Verbandsgemeinde Adenau (Kreis Ahrweiler/Rheinland-Pfalz). Experten schätzen die Schäden auf 8,2 Milliarden Euro. „Das ist eine schlichte Zahl“, so Altenhöner, „doch dahinter verbergen sich unzählige Existenzen, die zerstört wurden.“

NRW-Innenminister Herbert Reul hatte entschieden, dass alle 62.000 Helfer der Flutkatastrophe diese besondere Auszeichnung erhalten. Die Medaille ist in mattem Altsilber gehalten. Sie trägt auf der Vorderseite die Schriftzüge  „Unwetterkatastrophe 2021“ und „Dank den Helferinnen und Helfern“. Auf der Rückseite wird das nordrhein-westfälische Landeswappen mit den Worten „Unwetterkatastrophe 2021“ und „Danke“ umrahmt. Die „Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille“ wurde eigens „zur Anerkennung und Würdigung der Teilnahme an einem besonderen Einsatz auf dem Gebiet des Brand- oder Katastrophenschutzes im Land Nordrhein-Westfalen“ gestiftet. Mit der Verleihung ist die Übergabe einer Urkunde verbunden. „Wir, die Feuerwehren aus NRW und aus ganz Deutschland, haben während der Hochwasserkatastrophe alles gegeben. Ich bin stolz darauf, Mitglied einer Organisation zu sein, die so engagiert Hilfe leistet und in schwierigen Situationen zusammensteht“, erklärte Kreisbrandmeister Bernd Kröger. 

 

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174 Feuerwehrleute aus dem Kreis Herford waren im Juli vergangenen Jahres im Hochwassereinsatz.

 

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Sie wurden jetzt mit der Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille“ geehrt.
(Foto: IM NRW/Jochen Tack)

 

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Markus Altenhöner (Kreisdirektor): „Sind sind Alltagshelden!“

  

Die  2. Bereitschaft der Bezirksreserve Detmold (Herford/Minden-Lübbecke) war am 14. Juli 2021  in den Märkischen Kreis ausgerückt. Dort hatte sich die Lage durch das Hochwasser der Lenne dramatisch verschärft. Der Kreisbrandmeister hatte die Leitung des Verbandes übernommen, der aus 35 Fahrzeugen bestand. Vor Ort waren die Helfer aus der Heimat in   Altena, Werdohl, Lüdenscheid und Iserlohn im Einsatz.  Nach einer anstrengenden 20-Stunden-Schicht ohne Schlaf hatte die erste Mannschaft die Rückreise angetreten. Frische Kräfte aus der Heimat waren zwischenzeitlich nachgerückt. Christian Eder (Feuerwehr Herford), Bernd Gante (Feuerwehr Hiddenhausen) und Thomas Prüßmeier (Feuerwehr Vlotho) hatten zudem den Führungsstab in Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) eine Woche lang unterstützt. Die drei erfahrenen Feuerwehrmänner gehören zur Mobilen Führungsunterstützung OWL (MoFüSt OWL), die für solche Fälle speziell geschult sind. Die Ausrüstung für den NRW-Katastrophenschutz wird derweil weiter verbessert. So soll die Beschaffung von 109 Löschgruppenfahrzeugen für den Katastrophenschutz (LF 20 KatS) Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Die Kreise und kreisfreien Städte in NRW erhalten  jeweils zwei Fahrzeuge. „Die Löschgruppe Südlengern hat als erste Freiwillige Feuerwehr im Kreis Herford ein LF 20 KatS vom Land NRW erhalten“, so der Kreisbrandmeister. Das Fahrzeug ist für Hochwassereinsätze und die Vegetationsbrandbekämpfung speziell ausgerüstet.

                                                                                                                        Von Jens Vogelsang

                                                                                                                        (Text u. Fotos)

 

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Bürgermeister Andreas Hüffmann im Kreise „seiner“ Feuerwehrleute aus Hiddenhausen.

 

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Die Mannschaft aus Hiddenhausen.